Aktuelles aus Presse und Internet
In diesem Bereich finden Sie auktuelle Berichte aus der Presse und dem Internet. Bitte beachten Sie, dass die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. nicht für diese Inhalte verantwortlich ist und nur auf sie verweist.
Netzwerk für Männer mit Brustkrebs
Das Mammakarzinom des Mannes stellt mit einer geschätzten europaweiten Prävalenz von 1 auf 100.000 eine seltene Tumorerkrankung dar. In Deutschland sind jährlich etwa 500 Männer betroffen. Neue Forschungsergebnisse aus den USA deuten eine signifikante Zunahme der Inzidenz an.
Prinzipiell sind die Heilungschancen des virilen Mammakarzinoms nicht schlechter als bei Frauen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Be-handlung - Operation, Bestrahlung, antihormonelle Medikamente und Chemotherapie – kommen auch bei von Brustkrebs betroffenen Männern erfolgreich zum Einsatz. Rechtzeitig erkannt ist die Prognose genauso gut wie bei Frauen. Und doch sind die Mortalitätsraten bei Männern in den vergangenen 25 Jahren im Gegensatz zu denen bei Frauen nicht gesunken.
Ein Grund dafür könnte die Tatsache sein, dass der Brustkrebs bei Männern generell nicht rechtzeitig erkannt wird. Anders als beim Mammakar-zinom der Frau hat die Mehrzahl der Tumoren bei Männern bei Diagnosestellung bereits einen Durchmesser von mehr als zwei Zentimetern. Bei 60 Prozent der Patienten liegt zudem bereits ein axillärer Lymphknotenbefall vor.
Dass die Diagnose bei Männern häufig erst im fortgeschrittenen Stadium und dann mit entsprechend geringen Heilungschancen festgestellt wird, dürfte mehrere Ursachen haben:
• Für Männer gibt es kein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.
• Erste Anzeichen eines Knotens werden von den betroffenen Männern oft aus Scham ignoriert und von Ärzten aus Unwissenheit nicht beachtet.
• Die zuständigen Fachärzte (in der Regel Gynäkologen) sind keine Ansprechpartner für Männer.
Ist die Diagnose dann gestellt, stehen Männer mit deutlich mehr Problemen da als Frauen. Die wenigsten wissen, dass sie - wie Frauen - in Brustzentren behandelt werden sollten. Und auch viele Ärzte sind sich dessen nicht bewusst. Das Disease-Management-Programm Brustkrebs sieht eine Einschreibung von Männern und damit ihre sektorenübergreifende Betreuung nicht vor. Zudem stoßen männliche Brustkrebspatienten bei der Suche nach Informationen zu ihrer Erkrankung und auch nach anderen Betroffenen schnell an Grenzen.
Mit der Seltenheit des virilen Mammakarzinoms ist eine relativ schlechte einheitliche Datenlage zu Diagnostik und Therapie verbunden. Der Wissensstand bezieht sich, wie das bei seltenen Erkrankungen häufig der Fall ist, im Wesentlichen auf retrospektive Erhebungen und Studien mit sehr geringer Fallzahl. Daran scheitert zurzeit die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Konzepte zum Management der Erkrankung beim Mann. Diagnostik und Therapie basieren generell noch auf Erkenntnissen, die durch die Erforschung des Mammakarzinoms der Frau generiert wurden. Es gibt jedoch relevante Unterschiede im biologischen Verhalten der Tumore, die bei der Betreuung von Männern zu berücksichtigen sind.
Um an Brustkrebs erkrankte Männer in dem Bemühen und der Notwendigkeit zu unterstützen, mit ihrer Erkrankung ernster genommen und akzeptiert zu werden, bietet die Frauenselbsthilfe im Rahmen ihrer diesjährigen Bundestagung (27. bis 29. August 2010 im Hotel Maritim in Magdeburg) ein Parallelprogramm für Männer an, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren. Nach einem Fachvortrag gibt es für sie eine eigene Plattform zum persönlichen Austausch. Dort sollen unter anderem auch die Strukturen für den Aufbau eines Netzwerkes diskutiert werden.
Männer, die betroffen sind, können sich bereits jetzt bei der Frauenselbsthilfe nach Krebs mit ihren Daten registrieren lassen. Diese Daten werden anderen Betroffenen, Rat suchenden Männern (und nur denen!) zur Verfügung gestellt, um einen Austausch zu ermöglichen.
Kontakt:
Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e.V.
Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
Tel.:0228/33889-400
kontakt@frauenselbsthilfe.de
Prototyp eines Brustkrebs-Impfstoffs
Cleveland – US-Forscher haben einen Impfstoff entwickelt, der Mäuse vor einem Mammakarzinom schützte und bereits existente Tumore verkleinerte. Dies geht aus einer Publikation in Nature Medicine (2010; doi: 10.1038/nm.2161) hervor. Die Forscher hoffen, bereits im nächsten Jahr mit klinischen Studien beginnen zu können.
5 Jahre Mammographie-Screening in Deutschland
Modernstes und größtes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm weltweit ist erfolgreich auf den Weg gebracht.
Etwa 9,2 Mio. Frauen sind bis Dezember 2009 bundesweit zum Mammographie-Screening eingeladen worden. Am Programm teilgenommen haben bereits circa 4,9 Mio. Frauen. Mehr als jede zweite Frau ist damit dem Angebot zur Früherkennung von Brustkrebs gefolgt.
Viele Brustkrebs-Patientinnen bräuchten keine Chemotherapie
Ein Eiweiß-Test verrät, wie bösartig ein Tumor ist. Bekannt ist das schon länger. Jetzt wird der Test in Berliner Kliniken eingesetzt. Von Adelheid Müller-Lissner
Krebs ist inzwischen oft heilbar. Chemotherapien haben an diesem Erfolg einen wichtigen Anteil. Aber die Behandlung mit diesen Zellgiften ist auch der Grund dafür, dass viele Menschen sich vor der Diagnose Krebs fürchten. Umso wichtiger ist es, dass nur die Patienten eine Chemotherapie bekommen, die auch wirklich etwas von der Behandlung haben. "Doch das steht den Patienten nicht auf die Stirn geschrieben", bedauert Christoph Thomssen, Gynäkologe an der Uniklinik in Halle.
Hormonersatztherapie eine Frage des Alters
Die Diskussion um die Hormonersatz¬therapie in Peri- und Postmenopause geht unvermindert weiter - auch nach der im Herbst vergangenen Jahres publizierten, umfangreichen S3-Leitlinie.
Von Thomas Meißner
WIESBADEN. Ein wichtiger Bestandteil der neuen Leitlinie zur Hormonersatztherapie (HRT) ist ein sogenanntes "Balance-Sheet", das die Nutzen-Risiko-Abwägung im Einzelfall erleichtern soll. Trivial ist das allerdings nicht. "Man muss schon ins Detail gehen, um dieses Balance-Sheet korrekt zu interpretieren", sagte Professor Eberhard Windler aus Hamburg beim Internistenkongress.
Deutsche Gesellschaft für Senologie: Versorgung von 77% aller Brustkrebsfälle in 229 zertifizierten Therapiezentren
Bundesweites Netzwerk zertifizierter Therapiezentren: Bessere Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs
Berlin - Ein bundesweites Netzwerk zertifizierter Therapiezentren verbessert die Früherkennung und Therapie von Brustkrebs. 229 Krankenhäuser lassen inzwischen die Qualität ihrer Arbeit regelmäßig von unabhängigen Gutachtern nach festgelegten Kriterien überprüfen - und das zusätzlich zu bereits bestehenden Maßnahmen der Qualitätssicherung.
Mit dem europaweit einzigartigen Projekt stellen die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sicher, dass Brustkrebs-Patientinnen in Deutschland flächendeckend bestmöglich betreut werden.