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Lesung „ÜberLebensWege - Wenn Gedanken Worte finden“

Am 19. Juni 2014 veranstaltete die Sächsische Krebsgesellschaft e.V. in Kooperation mit der Knappschaft erstmalig eine Lesung mit dem Namen „ÜberLebensWege - Wenn Gedanken Worte finden“. In der Zeit von 14 - 16 Uhr lasen fünf Krebspatienten bzw. Angehörige vor einem interessierten Publikum aus ihren selbstverfassten Werken.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Herrn Dr. Ralf Porzig, Geschäftsführer der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V., und Herrn Dr. Horst Reichenbach, Vertreter der Knappschaft.

Frau Mirjam Werner, Sozialarbeiterin der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V., und Frau Carina Szalai, Diplom-Psychologin der Sächsischen Krebsgesellschaft e.V., führten moderierend durch die Veranstaltung. Letztgenannte verdeutlichte zu Beginn durch kurze einleitende Worte das, was bei allen Lesenden im Laufe der Veranstaltung sichtbar wurde: welche große Kraft das Schreiben bei der Verarbeitung einer Krebserkrankung haben kann.

Mit dem Schreiben könne Auseinandersetzungsprozesse angestoßen und unterstützt werden. Angefangen vom Realisieren dessen, was gerade geschieht, über das Einordnen in die eigene Lebenswelt bis hin zum persönlichen Wachstum aus dem sich ergebenen Verarbeitungsprozess. In jeder Phase des Krankheitsgeschehens kann das Schreiben Selbsthilfe- und psychische Selbstheilungskräfte mobilisieren. Es hilft dem Betroffenen hinzuschauen - zu dem was ihn beschäftigt und was er vielleicht erst einmal nur sich selbst verdeutlichen möchte: seine Gefühle, Impulse, Träume. Er erfährt dadurch Halt, gewinnt neue Einsichten und ein inneres Gleichgewicht.

Paulo Coelho formulierte es so: „Ein Stück Papier und ein Kugelschreiber können Wunder bewirken: Schmerzen heilen, Träume in Erfüllung gehen lassen, verlorene Hoffnung wiederbringen. Im Wort liegt Kraft.“

Das Schreiben kann also letztlich auch als ein kraftvoller Weg der Selbsterfahrung verstanden werden.

Herr Frank Mädler, welcher mit 39 Jahren selbst an Krebs erkrankte, ließ das Publikum als Erster mit seinen Versen zum Mut machen an der Kraft des Schreibens teilhaben. Er schreibt vor allem für Betroffene, um sie auf ihrem Weg der Krankheitsverarbeitung zu unterstützen und zu ermutigen.

Im Anschluss ermöglichte Herr Jens Bade den Zuhörern durch das Lesen eines Ausschnittes aus seinem 2008 veröffentlichten Buch einen Einblick in seine Erlebnisse nach der Gehirnoperation.

Zum Abschluss durfte das Publikum fünf Gedichten lauschen, welche von drei Mitgliedern der Schreibgruppe „Federkiel“ des Elternvereines krebskranker Kinder Chemnitz e.V. vorgetragen wurden.

Die gesamte Veranstaltung über hatten die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Fragen an die Lesenden zu stellen, Gedanken zu dem Gehörten zu äußern und Erfahrungen miteinander auszutauschen.

In der Pause und nach der Veranstaltung lud eine Gemälde- und Holzskulpturenausstellung zum Bestaunen und Verweilen ein. Die beiden Künstler, Frau Irene Detzner und Herr Klaus Georgi, zeigten durch ihre Kunstwerke einen zweiten Weg der Krankheitsverarbeitung auf und stellten damit eine gute Ergänzung zu der Lesung dar.

Die Kombination aus Lesung und Ausstellung erwies sich als gelungene Mischung, weil die Veranstaltung zwei expressive Wege der Krankheitsverarbeitung aufzeigte und den Besuchern die Chance bot den für sich passenden Weg zu finden.

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