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10. Sächsischer Krebskongress in Chemnitz
In Chemnitz haben sich rund 700 Ärzte, Pflegekräfte, Betroffene, Angehörige und Interessierte getroffen, um im Rahmen des Sächsischen Krebskongresses gemeinsam bewährtes Wissen aufzufrischen, neue Ansätze zu diskutieren, die Gelegenheit zum kollegialen Erfahrungsaustausch zu nutzen oder den zeitgleich stattfindenden Patiententag zu besuchen.
Zum wiederholten Mal konnte der Fachkongress der Sächsischen Krebsgesellschaft in Chemnitz - als einem wichtigen Zentrum für die Behandlung von Krebspatienten - durchgeführt werden. Erstmalig wurde dabei das Zentrale Hörsaal- und Seminargebäude der Technischen Universität Chemnitz auf dem Campus Reichenhainer Straße als Veranstaltungsort genutzt.
Im Fokus der Experten stand in diesem Jahr die interdisziplinäre Zusammenarbeit angesichts der zu erwartenden Verbesserungen von Behandlungen durch individualisierte und maßgeschneiderte Therapie durch Zusammenwirken unterschiedlich spezialisierter Behandler, Ärzten und medizinischem Fachpersonal.
Die Veranstaltung stand dabei erneut unter der Schirmherrschaft von Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch. Nach der Eröffnung durch die Kongresspräsidentin Univ.-Prof. Dr. Ursula Froster richtete die Staatsministerin ihre Grußworte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung. Auch sie identifizierte die interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Engagement der Anwesenden als wesentlichen Schlüssel zur Verbesserung in der Versorgung von Krebspatienten. Anschließend gab Frau Dr. Ulrike Helbig von der Deutschen Krebsgesellschaft in Berlin einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Gesundheitspolitik auf Bundesebene. Danach eröffnete Herr Prof. Mühlig von der Technischen Universität Chemnitz mit seinem Vortrag „Kommunikation in der Medizin“ den inhaltlichen Einstieg in die Durchführung des Kongresses.
Im Rahmen des Fachkongresses fanden insgesamt sechs Sessions zu den häufigen Entitäten - Kopf-Hals-Tumoren, Mamma-, Prostata-, Lungen- und kolorektales Karzinom sowie zur Hämatologie - statt. Dabei wurde auf die Kombination von klassischem Vortragsformat und Tumorboard gesetzt. So konnten einerseits aktuelle Zahlen und neue Therapieansätze dem Auditorium dargelegt und andererseits im Tumorboard im Kollegium aktuelle Fälle aus der Praxis vorgestellt sowie interaktiv diskutiert werden. Parallel zu den Sessions des Krebskongresses fanden verschiedene Firmensymposien zu Themen des wissenschaftlichen Publizierens, der Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen sowie zur Arzt-Patienten-Kommunikation statt.
Auch das Programm des Kongresses für medizinisches Fach- und Assistenzpersonal war stark praxisorientiert. Zu den Themen gehörten die Ernährung für onkologische Patienten, die Kommunikation mit Betroffenen und Angehörigen und der Umgang mit Anfragen zu komplementärmedizinischen Angeboten. Ergänzt wurde das Programm durch eine Veranstaltung zum Onkolotsen der Sächsischen Krebsgesellschaft und einen Workshop zum Hautnebenwirkungsmanagement in der Krebstherapie durch einen der Unterstützer der Veranstaltung.
Für Betroffene und Angehörige bot sich im Rahmen des Patiententages die Möglichkeit, sich an verschiedenen Ständen von Selbsthilfegruppen über deren Angebote zu informieren. Zu den Informationsmöglichkeiten zählten auch Stände von Rehabilitationskliniken und weiterer Partner, die Leistungen für Krebspatienten anbieten. Mit dem Patiententag konnte den Teilnehmern ein Vortragsprogramm mit aktuellsten Erkenntnissen aus Forschung und Praxis geboten werden. Renommierte Experten referierten zu Neuen Therapieansätzen bei Krebs sowie zu Unterstützungsmöglichkeiten für Patienten und deren Angehörigen. Ein besonderes Technik-Highlight war die Ausstellung des Da-Vinci-Robotersystems, welches vor allem auch bei der Operation im Bereich Brust- und Prostatakrebs zum Einsatz kommt. Hier konnten Interessierte sich hautnah mit der Technik befassen und selbst ausprobieren, wie es sich anfühlt, damit zu operieren.
Insgesamt waren über 70 Experten aus Sachsen und dem Bundesgebiet in den Sächsischen Krebskongress eingebunden. Die Veranstaltung wurde für das Fortbildungszertifikat der Sächsischen Landesärztekammer sowie durch die Registrierung beruflich Pflegender mit jeweils sechs Punkten bewertet. Der elfte Sächsische Krebskongress ist für das Jahr 2019 geplant.